Bei der Berechnung von Frachtpreisen nutzen die meisten Transportunternehmen das frachtpflichtige Gewicht. Bei Seefracht und Luftfracht ist die Berechnung standardisiert. Bei Lkw-Fracht dagegen gibt es verschiedene Berechnungsmodelle von Wiegegewicht über Volumen bis zur Berechnung der Lademeter. Diese Lademeter sind eine Eigenheit des Lkw-Transportes von Waren. Wer die Preise für einen Gütertransport auf der Straße berechnen möchte, kommt am Begriff Lademeter nicht vorbei. Was genau ist ein Lademeter und wie wird die erforderliche Lademetermenge eines Gutes berechnet?
Was ist ein Lademeter
Der Lademeter ist eine Angabe dafür, welchen Platz in einem Lkw-Laderaum mit Standardbreite von 2,40 m eine bestimmte Gütermenge beansprucht. Ein Lademeter ist dabei die Ladungsmenge, die auf einen Meter Länge bei Ausnutzen der vollen Breite im Lkw untergebracht werden kann. Aus dieser Angabe ergibt sich ein frachtpflichtiges Gewicht, das einen wesentlichen Teil der Transportkosten ausmacht.
Standardmaße erleichtern die Berechnung. Denn die meisten Anhänger bzw. Lkw haben eine Ladefläche, die etwas mehr als 2,40 m breit ist. Diese Fläche fasst zum Beispiel in der Breite zwei Europaletten quer oder drei längs. Diese haben das Maß 120 x 80 cm. Daraus folgt zudem, dass zwei Europaletten quer nebeneinander im Lkw exakt 0,8 Lademeter beanspruchen. Eine Palette dagegen würde zwar 80 cm in die Tiefe reichen, beansprucht aber nur die halbe Breite. Daher wäre die Lademetermenge in diesem Fall 0,4. Noch ein Faktor kommt hinzu, wenn Paletten oder Güter in Kartons stapelbar sind. Spätestens dann ist eine Formel zum Errechnen der Lademetermenge sinnvoll.
Lademeter berechnen: eine einfache Formel
Eine solche Formel lässt sich ganz einfach finden. Dazu reicht es aus, die Grundfläche einer zu transportierenden Einheit zu berechnen und durch 2,40 (für die Standard-Ladeflächenbreit, tatsächliche Abweichungen führen zu einer Anpassung des Divisors) zu teilen. Wichtig: Bei der Fläche gilt die jeweilige Kantenlänge in Metern, nicht in Zentimetern. Daraus ergibt sich die Formel:
(Länge x Breite):2,4 = Lademeter
Das Resultat betrifft ein Güterstück. Dieses Ergebnis ist daher anschließend noch mit der Menge der zu transportierenden Güter zu multiplizieren. Daraus ergibt sich:
Stückzahl x (Länge x Breite):2,4 = Lademeter
Ein weiterer Faktor ist die Stapelfähigkeit der Güter. Ist es zum Beispiel möglich, Paletten oder Kartons übereinanderzustapeln, ändert sich die Berechnung. In diesem Fall wird die Anzahl der Stapelschichten mit der Lkw-Breite multipliziert. Lassen sich zum Beispiel zwei Gütereinheiten übereinanderstapeln, lautet die Formel:
Stückzahl x (Länge x Breite):(2,4 x 2) = Lademeter
Wichtig dabei ist, dass die Stücke tatsächlich stapelfähig sind und ein Stapler die Güter übereinander abstellen kann. Daher muss zwischen der angestrebten Gesamthöhe sowie der Höhe des Laderaums, ausreichend Platz bleiben.
Abweichungen in der Praxis verändern den Preis
Die Formel dient nur zur Kalkulation. Sollte es in der Praxis zu einer Abweichung beim Beladen kommen, berechnet das Transportunternehmen die tatsächlich erforderliche Lademetermenge. Mögliche Ursachen sind zu breite bepackte Paletten oder nicht bündig abgeschlossene Kartonstapel.
Weitere Abweichungen sind durch eine ordnungsgemäße Warensicherung, besondere Vorgaben zur Behandlung wie zum Beispiel bei Gefahrgütern oder durch besonders schwere Transportgüter möglich. Daher gilt in der Regel der tatsächliche Ladeplan als Basis zur Berechnung der Transportkosten, nicht die vorherige Kalkulation.
Anwendungsbeispiele
Mit den Formeln lassen sich einige Anwendungsbeispiele zur Berechnung der Lademeter nachvollziehen.
- Fall 1: Ein typischer Sattelauflieger hat einen Laderaum von 13,6 m Länge und eine Höhe, die für zwei übereinander gestapelte Paletten ausreicht. Das heißt: Er fasst maximal 13,6 Lademeter, bei gestapeltem Frachtgut 27,2. Da eine Palette 0,4 Lademeter beansprucht, passen in dieses Transportmittel 68 Europaletten in zwei Schichten - sofern das Gesamtgewicht nicht überschritten wird.
- Fall 2: Kartons von 1,0 x 0,6 x 0,9 m Größe sollen in einem Sattelauflieger mit 13,6 m Länge und 2,70 Höhe transportiert werden. Ein Karton würde laut Formel 0,25 Lademeter einnehmen und vier längs nebeneinander stehen können. Bei der gegebenen Höhe würden drei übereinander stapelbar sein. Daraus ergibt sich, dass zwölf Kartons auf einen Lademeter passen. Multipliziert mit 13,6 Länge ergibt das jedoch 163,2 Kartons. Da es keine angebrochenen Kartons gibt, endet der Kartonstapelfläche bei 13 Meter. Das wären 156 Kartons. Quer lassen sich jedoch noch zwei nebeneinander in dreifacher Höhe auf dem letzten Raum platzieren. Das sind noch einmal sechs Kartons Daraus ergibt sich eine Gesamtmenge von 162 Stück.
- Fall 3: 400 Kartons mit den Maßen 0,5 x 0,5 x 0,5 Meter sollen in einem Stattelauflieger transportiert werden. Es lassen sich fünf übereinander stapeln. Daraus ergibt sich laut Formel eine Lademeterzahl von [(400 x 0,5 x 0,5):(2,4 x 5) = 8,33]. Allerdings ist durch das Kartonmaß nur möglich, zwei Meter der Ladeflächenbreite auszunutzen. Es passen also nur vier Kartons nebeneinander! Auf einem Meter Länge sind dies acht in fünf Schichten. Pro Lademeter also 40. Tatsächlich beansprucht die Gütermenge also insgesamt zehn Lademeter und damit rund 20 Prozent mehr als theoretisch errechnet. Das ist ein typischer Fall, wie die Praxis sich von einer Formelberechnung unterscheiden kann.
Lademeter als Wert der Auslastung
Durch die Definition und die Formel ergibt sich eine Auslastung des Lkw. Das heißt: Die Anzahl der Lademeter gibt an, wie viel der Ladeflächenlänge für ein Transportgut benötigt wird. Dieser Wert fließt zum einen in die Kalkulation der Ladekapazität ein. Speziell beim Gütertransport für mehrere Kunden ist dies für die Planung eine wichtige Größe. Zum anderen ist der Wert Grundlage zur Berechnung der Transportkosten. Denn diese kalkulieren viele Speditionen auf Basis der Ladungsmenge zuzüglich einiger weiterer Faktoren wie Stundenlohn, Strecke usw.
Optimale Kartons für Lkw-Ladflächen
Versender von in Kartons abgepackten Gütern sollten unbedingt auf geeignete Kartonagen achten. Zum einen ist die Größe bedeutend, um die Ladefläche in voller Breite ausnutzen zu können. Zum anderen müssen die Kartons größten Qualitätsansprüchen genügen, um stapelbar zu sein. So lässt sich die Höhe der Ladefläche optimal nutzen. In unserem Shop bieten wir Kartons in vielen verschiedenen Größen mit einem erstklassigen Preis-Leistungs-Verhältnis. So können alle Versender und Exporteure ihre Transportgüter mit individuell passenden Kartonagen stabil und sicher verpacken und auf den Weg schicken.